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Was nun, SV Prag? Was nun, WFV?

Vor über zehn Jahren hatte sich der SV Prag unter Führung des Kunstrasenvaters Björn aufgemacht, die Jugendarbeit von Grund auf zu reformieren. Der Verein hatte gelernt, dass die bekannte Wertevermittlung nur dann gelingen kann, wenn ein ausgewogenes Verhältnis aller Partner vorhanden ist. Die Zusammenarbeit und Kooperation mit der Mühlbachhofschule wurde auf den Weg gebracht, der ganze Killesberg zum Fußball spielen beim SV Prag aufgefordert.

In der Saison 2009/2010 gab es beim SV Prag: Eine C-Jugend. Eine D-Jugend. Eine E-Jugend.

Es ist so bitter! Heute hat der Verein 13 gemeldete Jugendmannschaften, die durch Corona erneut ausgebremst wurden. Ein ganzer Stab an Trainern, Betreuern, Eltern ist vorhanden. Die ersten Jungs, die aus dieser Neuentwicklung 2020 in das Aktivenlager wechselten, hatten nicht nur die B-Jugend in die Bezirksstaffel katapultiert, sondern später als A-Jugend in der gleichen Leistungsklasse problemlos die Klasse gehalten und nun einen starken Start bei den Aktiven hingelegt (5 Spiele, 4 Siege). Geht das alles durch Corona nun den Bach runter? Was nun, SV Prag?

Es ist so bitter! Auch nicht ganz unschuldig am Neubau unseres Kabinentraktes ebenfalls Björn. Das Haus steht nun schon über ein Jahr und konnte noch nie so richtig genutzt werden. Es konnte noch nicht einmal offiziell eingeweiht werden. Die ersten sprechen schon vom „Corona-Haus“. Zum großen Glück konnte das ganze Bauprojekt kurz vor Start der Pandemie komplett abgewickelt werden.

Auch wenn vor 40 Jahren der Fußball für Jugendliche sicher einen viel größeren Stellenwert als heute hatte (man dachte oft nur von Samstag zu Samstag; Schule? Kann warten!) so tun mir die Jungs heute wirklich leid. Da wollen Sie schon Sport, Wettkampf und Kameradschaft haben, soziale Medien soziale Medien sein lassen. Und nun dies. Ich will mir dies für mich, als ich 12 oder 13 Jahre alt war, erst gar nicht ausdenken.

Was nun, SV Prag? Was nun, WFV? Ich denke, dass man sich von der Durchführung einer Saison mit 24 oder mehr Punktspielen vorübergehend verabschieden sollte. Kleinere Staffeln und nur eine Halbsaison ohne Rückspiel und eine etwas weiter greifende Relegationsrunde könnten eine erste Lösung sein, damit überhaupt einmal wieder Wettbewerb betrieben werden kann.

Schauen wir was bleibt und was kommt und gehen es mit aller positiver Energie an.